CO₂-Footprint oder die CO₂-Bilanz

Die CO₂-Bilanz ist ein Maß für den Gesamtbetrag von Kohlenstoffdioxid-Emissionen, der direkt bzw. indirekt durch Aktivitäten oder Lebensstadien von Produkten oder Personen entsteht bzw. verursacht wird. Ahja.

Beleuchten wir das doch mal anhand einer lecker duftenden Tasse Kaffee. Du kaufst ihn als ganze Bohne, und Du mahlst Dir Deine Morgenportion. Frisch, natürlich! Wegen Aroma. Ja, und der Kaffee wächst ja eher in Äthiopien als um die Ecke. Beim Herbringen: Fracht-CO₂-Emission. Beim Ernten und Trocknen? Vermutlich dasselbe.

Falls Du von Hand mahlst, wird dabei Dein Atem beschleunigt (wenig zusätzliches CO₂).

Falls aber mit einer elektrischen Maschine gemahlen, wurde der Strom dafür irgendwo produziert und zu Dir transportiert. Dabei wurde CO₂ freigesetzt, falls der Strom z. B. mittels Erdöl erzeugt wurde. Also ist die Erzeugerquelle der Energie auch wichtig.

Du kochst das Wasser, vermutlich wieder mit CO₂-belasteter Energiequelle.

Und brühst den Kaffee.

Und Du spülst nach Genuss dieses wunderbar duftenden Wachmachers Deine Tasse gleich mit Spülmittel und heißem Wasser aus dem Hahn aus. Erzeugt wurde das Spülmittel, und dabei (Du ahnst es schon), wurde CO₂ freigesetzt.

Beim Heißwasser machen im Keller Deiner Wohnung ebenso, im Brenner Deiner Heizung. Oder im Durchlauferhitzer. Und jetzt zählst Du das Ganze zusammen. Dann hast Du den CO₂-Fußabdruck einer Tasse Kaffee. Der fällt übrigens auch an, wenn Du den frischgebrühten Kaffee kalt werden lässt, weil Tante Martha anruft und Dir etwas extrem Wichtiges erzählen muss. Die Energie ist verbraucht, der Kaffee kalt und ggf. Deine Laune im Keller.

Dieser Vorgang gilt auch für eine Firma, die etwas herstellt, für Produkte, für alles. Für das Modell des CO₂-Fußabdrucks wurden übrigens die Abläufe durchleuchtet, damit keine Doppelberechnung der erzeugten klimaschädlichen Gase (wie CO₂ oder Methan) erfolgt.

Genauer und komplexer wird es in unserer Wiki-Komplex-Erklärung dargestellt.

Einen lustig anmutenden 3-Minuten-Test mit ernsthaftem Hintergrund findest Du hier, der Link führt Dich zu einer Darstellung von “Brot für die Welt”:
www.fussabdruck.de/fussabdrucktest/#/start/index/

Die CO₂-Bilanz ist ein Maß für den Gesamtbetrag von Kohlenstoffdioxid-Emissionen, der direkt bzw. indirekt durch Aktivitäten oder Lebensstadien von Produkten oder Personen entsteht bzw. verursacht wird.

Sie wird auch Kohlenstoffdioxidbilanz, Kohlendioxidbilanz, Treibhausgasbilanz oder CO₂-Fußabdruck (engl. Carbon footprint) genannt. Dieser “Fußabdruck” gibt an, welche Menge von Treibhausgasen durch eine Aktivität, einen Prozess oder eine Handlung freigesetzt wird.

Ein CO₂-Fußabdruck lässt sich beispielsweise für Geschäfts- oder Produktionsprozesse von Unternehmen angeben. Auch Produkte haben einen CO₂-Fußabdruck. Es ist die Summe der Emissionen, die durch Herstellung und Nutzung sowie durch Verwertung und Entsorgung des jeweiligen Produktes entstehen.

Und darüber hinaus kann man ihn für viele weitere Aktivitäten und Prozesse berechnen – zum Beispiel für eine Hotelübernachtung, eine Dienstreise, eine Veranstaltung, oder die Bereitstellung einer bestimmten Dienstleistung. Neben Kohlenstoffdioxid werden oft auch andere Treibhausgase bilanziert, meist in Tonnen CO₂-Äquivalent (kurz t CO₂-eq) berechnet.

Gewöhnlich wird der CO₂-Fußabdruck in sogenannten CO₂-Äquivalenten (CO₂e) angegeben, denn neben Kohlenstoffdioxid werden auch die Emissionen von fünf anderen Treibhausgasen berücksichtigt, die im Kyoto Protokoll genannt werden.

Dabei handelt es sich um Methan (CH₄), Lachgas (N₂O), Schwefelhexafluorid (SF6), Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), Perfluorcarbone (PFCs) und Stickstofftrifluorid (NF3). Das ist wichtig, denn deren Treibhauspotenzial liegt zum Teil deutlich über dem von CO₂ – im Falle von Methan beispielsweise um den Faktor 21, im Falle von SF6 um den Faktor 22.800.

Der CO₂-Fußabdruck hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen als Mittel, die Klimaauswirkungen von Aktivitäten wie Bereitstellung oder Konsum von Produkten und Dienstleistungen für einzelne Personen oder aggregiert für Organisationen und Staaten zu ermitteln. Auf dieser Basis können gezieltere Klimaschutz-Maßnahmen ergriffen werden, um angestrebte Klimaziele zu erreichen, z. B. die globale Erwärmung auf maximal 2 °C Temperaturerhöhung zu begrenzen (→ „Zwei-Grad-Ziel“).

Das Umwelt Bundesamt gibt dir die Möglichkeit auf seiner Seite deinen persönlichen Footprint zu berechnen:
uba.co2-rechner.de/de_DE/